Knonauer Amt rockt die Energiewende!
Die Energiewende stellt die Mobilitätsentwicklung im Knonauer Amt vor Herausforderungen. Die Mobilität soll möglichst klimafreundlich gestaltet werden, ohne dass der Standort dabei an Qualität und Attraktivität verliert. Die Standortförderung Knonauer Amt geht diese Thematik von zwei Seiten an: Einerseits geht es darum, die Voraussetzungen für Elektroautos mit einem regionalen E-Mobilitätskonzept zu optimieren, andererseits sollen die Bedingungen für den Velo- beziehungsweise E-Bike-Verkehr attraktiver gestaltet werden.
Gemeinsam für die Energiewende im Knonauer Amt
Elektromobilitätskonzept für 14 Gemeinden
Im Kanton Zürich hat bereits jeder vierte Neuwagen einen Stecker. In zehn Jahren könnten bereits 50 Prozent der Personenwagen elektrisch unterwegs sein. Diese Fahrzeuge benötigen jedoch eine bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur, welche zurzeit vielerorts noch nicht vorhanden ist. Um dies zu verbessern, hat die Standortförderung Knonauer Amt ein Projekt ins Leben gerufen. Gemeinsam mit den 14 Bezirksgemeinden der Region sollen anhand eines Elektromobilitätskonzeptes klare und zielführende Grundlagen bereitgestellt werden, um der Elektromobilität in der Region die passende Unterstützung zu bieten. Das Projekt wird vom Bundesamt für Energie gefördert und durch die Firma EBP begleitet.
Entwicklungsprognose für jede Gemeinde
In einem ersten Schritt erstellte die Firma EBP für jede der 14 Gemeinde die Entwicklungsprognose zu den folgenden Fragen: Wie viele Elektroautos wird es im Bezirk Affoltern voraussichtlich geben? In welchem Zeitraum wird diese Entwicklung stattfinden? Wo werden sie geladen? Wie oft und wie lange? Wie viele und welche Ladestationen braucht jede Gemeinde in den nächsten Jahren? Wo sollten sie sich befinden?
Anschliessend wurden in drei Workshops mit den jeweiligen Gemeinderatsmitgliedern das weitere Vorgehen und die Rollenverteilung abgestimmt. Dabei ging es vor allem um folgende zwei Handlungsfelder:
- Definition der Rolle: Wo besteht im Bereich Elektromobilität der grösste Handlungsbedarf und wo haben die Gemeinden Handlungskompetenzen? Welche Massnahmen soll die Standortförderung übernehmen? Welche Massnahmen soll sie koordinieren und welche sollen den einzelnen Gemeinden überlassen werden?
- Planung nächste Schritte: Welche Massnahmen will man priorisieren? Was sind die konkreten nächsten Schritte für die Umsetzung?
Motivation privater Akteure & regionales Informations- und Beratungsangebot
Die Resultate des Projektes sind im April bis Mai 2023 zu erwarten. Es zeichnet sich aber bereits ab, dass den Gemeinden nicht die Rolle zukommen wird, primär selber E-Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum bereitzustellen bzw. gar zu betreiben. Es sollen stattdessen die entsprechenden privaten Akteure dazu motiviert werden. Ein mögliches Element wird ein spezifisches regionales Informations- und Beratungsangebot werden, um beispielsweise Hindernisse und Fragen zu klären, wenn es um die Installation von E-Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern geht. Hilfreich kann sich hierbei insbesondere auch das kantonale Förderprogramm Ladeinfrastruktur erweisen.
Veloverbindungen für den Berufsverkehr
Schweizweit liegt der durchschnittliche Arbeitsweg bei 14,5 km, wovon 51 Prozent der Personen das Auto benutzen (BFS, 2019). Viele dieser Strecken sind jedoch kürzer und könnten alternativ mit dem Velo oder auch mit dem E-Bike zurückgelegt werden. Die Region Knonauer Amt startete deshalb 2021/22 mit einem vom Bundesamt für Energie geförderten Projekt «E-Bike Routen für Pendler». Ziel des Projekts war es, Vorschläge zu entwickeln, wie die zurückgelegten Distanzen der E-Bikes erhöht werden können. Der Pendlerverkehr mit dem privaten Auto soll möglichst auf E-Bikes verlagert werden. Dies trägt zu einer Erhöhung der Sicherheit bei und reduziert gleichzeitig die Luftverschmutzung und Lärmbelastung.
Bedürfnisanalyse mit diversen Interessengruppen
In einem ersten Schritt wurde mit diversen Interessengruppen eine Bedürfnisanalyse durchgeführt. Dabei wurden die bestehenden E-Bike-Routen beurteilt und die daraus gewonnenen Ergebnisse in einen Massnahmenkatalog aufgenommen. Anhand dieses Katalogs wurden anschliessend die bestehenden Strecken, besonders die Schnellverbindungen, verbessert – konkret wurden hierzu Hindernisse, Schwachstellen und Gefahrenzonen im Velonetz behoben.
Detailierter Massnahmenkatalog
Die Region Knonaueramt verfügt nun über einen detaillierten, umfassenden und fachlich professionell recherchierten Massnahmekatalog. Dieser Massnahmenkatalog ermöglicht eine effiziente Optimierung des Velonetzes. In einem nächsten Schritt wird nun die Umsetzung mit den zuständigen Akteuren angegangen. Fakt ist allerdings, dass die Massnahmen sowohl in kommunale aber auch kantonale Zuständigkeiten fallen, was die Umsetzung der Massnahmen teilweise erschwert. Dies hat auch zur Folge, dass Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, Verfahrensregeln oder -fristen unterschiedlichen politischen Rahmenbedingungen unterliegen. Diese Rahmenbedingungen beeinflussen Budget, Prioritäten und Kapazitäten, die dann wiederum aufeinander abgestimmt werden müssen. Trotz dieser nicht immer ganz einfachen Ausgangslage lässt sich festhalten, dass bereits mit wenig Auwand und einfachen Mitteln bereits eine Optimierung bei der Veloinfrastuktur möglich ist.
Rückmeldungen führten bereits zu Folgeprojekt
Aufgrund diverser Rückmeldungen im Stakeholder-Dialog wurde einerseits ein Folgeprojekt ausgelöst und konnte andererseits ein anderes regionales Projekt profitieren. Bei letzterem geht es um den Naturschutz, konkret um die Lösung von Nutzungskonflikten im Wald und somit um die Festlegung von Mountainbike-Wegen, die sowohl von Bikern als auch von Jägern, Förstern und Reitern akzeptiert werden. Das eigentliche Folgeprojekt konzentriert sich auf die Auswertung von touristischen Velorouten in der Region, wobei auch die «Points of Interest» als Fahrt-Ziele aufgenommen werden. Insgesamt kann die Region somit touristisch als Naherholungsgebiet aufgewertet werden. Und dies nach wie vor unter der Förderung des Velo- bzw. Langsamverkehrs.
Der Kanton Zürich unterstützt auch Ihre Gemeinde mit einem Förderbeitrag zur Ladeinfrastruktur. Informieren Sie sich auf der Webseite des Kantons Zürich!
Förderprogramm E-Ladeinfrastruktur | Kanton Zürich (zh.ch)